Ich war in der zwölfen Klasse, besuchte eine durchschnittliche Schule in Sofia und langweilte mich. Ich hatte mich zwar für ein Dutzend Kurse nebenher angemeldet – Englisch, Russisch, Mathematik-Unterricht, Geschichts-Kurs bla bla bla, aber irgendwie war mein Kreativitätstank leer zu jener Zeit. Bis die Amerikaner in mein Leben kamen!
Eines Tages meinte meine Freundin zu mir: „Die Amerikaner werden uns finanzieren, wir können mit unserer Jugend-Zeitung starten“. An den Schulen in Bulgarien war es gar nicht üblich wie etwa in Deutschland, eine Schülerzeitung zu haben. Ich glaube, das ist bis heute noch so. Aber Svetla und ich wollten was machen, mit einer Unterstützung von der Schule konnten wir gar nicht rechnen. Da hatte Svetla die Idee, eine amerikanische NGO zu fragen. Ich weiß nicht, wie und was und mit wem sie da was ausgehandelt hatte, dafür interessierte ich mich nicht wirklich. Ich wollte nur loslegen: Mein erstes Interview für UNSERE Zeitung habe ich mit einem berühmten bulgarischen Journalisten geführt, zahlreiche Themen recherchiert, Termine mit meinen Protagonisten vereinbart… Svetla und ich hatten so viel Spaß bei der Suche nach einem Namen für die Zeitschrift. Und dann haben wir uns natürlich auch noch über die Rubriken und die Seitengestaltung Gedanken gemacht.
Bis dann die Amerikaner doch einen Rückzieher gemacht haben. So standen wir alleine da mit unseren Ideen und mehreren Stunden Audiomaterial. Es war blöd. Seitdem hab ich nie wieder was mit einer Zeitung zu tun gehabt (außer als passiver Leser, der keine Leserbriefe schreibt) bis zum 28.07.2012. An dem Tag ist mein erster Zeitungsartikel in der Neuen Osnabrücker Zeitung erschienen – cool, was? Es ist zwar keine große Sache, aber immerhin – vielleicht wird mein Traum, viel mehr für Zeitungen zu schreiben, doch noch wahr. Liebe Zeitungsverleger, ob ihr durch Irrtum oder auch nicht auf meine Seite gestoßen seid, bitte meldet Euch: Ich hab was zu bieten 🙂
Und hier der Beweis.