Ein großes Jubiläum nahte: Es war der 20. Jahrestag der Unabhängigkeitserklärungen Kroatiens und Sloweniens. Am 25. Juni feiern die Kroaten ihren Staatsfeiertag. An vielen Häusern wird die kroatische Fahne gehisst, man wird patriotischer als sonst. Zumindest habe ich das so empfunden, als ich einige Jahre in Zagreb gelebt habe. Ich habe es also als meine Pflicht gesehen, etwas Großes aus dem Jubiläum zu machen: einen Artikel zu schreiben, ein Interview zu führen, einen … Genscher! Und so war die Idee geboren. Ich wollte unseren ehemaligen Außenminister treffen und mit ihm über dieses Jubiläum sprechen.
Meine Kollegen waren zunächst skeptisch, dass ich den Außenminister a.D. für ein Exklusiv-Interview kriegen würde. Sie hätten es vor Jahren schon versucht, er habe aber nicht gewollt. Nun gut, ich wollte es zumindest probieren. Und siehe da, Herr Genscher hat mich zu sich eingeladen und wir haben uns knapp zwei Stunden unterhalten. Wieso hat Deutschland so aktiv für die Anerkennung Kroatiens plädiert? Was war das Ziel deutscher Außenpolitik und welche Rolle hat Hans-Dietrich Genscher gespielt? Für mich war die Begegnung mit dem Bauherrn der europäischen Ordnung eine ziemlich spannende Sache. Was aus dem Gespräch geworden ist, könnt Ihr hier nachlesen: „Genscher: Es war kein Alleingang“.
Und hier der Artikel zum Jubiläumstag: „Getrennte Wege – gemeinsame Zukunft?“