„Now or never“

Offroad Foto: Rayna Breuer

Offroad Foto: Rayna Breuer


Serbien, Belgrad. Donnerstag, 17. September

13.24 Uhr:

Hitze, Hitze, Hitze. Im September. Das kannte ich auch nicht. Bei über 35 Grad gehe ich in den Park neben dem Bahnhof, es ist ein Zwischenstopp für viele Flüchtlinge, die über Mazedonien nach Serbien kommen. Dort verbringen sie ein paar Tage, um dann gen Westen aufzubrechen. Der Park ist nicht so voll wie vor einigen Wochen. Die meisten verstecken sich vor der Hitze in den Zelten oder unter den Bäumen. Leere Wasserflaschen überall. Die gewaschenen Klamotten hängen auf den Parkzäunen.

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Do you wanna play football?

„Hello“, sagt er und kichert. Ich mache die Kamera aus und kichere zurück nicht wissend, was ich sagen soll. „Hello, what’s your name?“, fragt er mich ungeduldig, aber mit einem Lächeln im Gesicht. Ich antworte: Rayna. „Aha, ok, do you wanna play football?“ Und zeigt auf seinen Freund, der mit dem Ball ein paar Meter weiter weg wartet.

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Wie viele Eier kann ein Kind tragen?

Bulgarien, Ende der 80er Jahre. Ich war damals sechs Jahre alt. Frech, neugierig und pflichtbewusst! Zu meinen Pflichten gehörte das Einkaufen. Überhaupt, das war damals eben so in Bulgarien, da war Einkaufen einfach die Aufgabe der Kinder – und zwar jeden Tag!

Und so lief ich immer nach der Schule in einen „RUM“ – einen großen, grauen Supermarkt mit halbleeren Regalen: Brot, Feta, Würstchen, Klopapier, Öl, leckere Waffeln als Belohnung für die harte Einkaufsarbeit. Und Eier. Die hatten Schwierigkeitsgrad 5 – auf einer Skala von 1-5! Aber es war auch ein Privileg der „größeren“ Kinder, Eier kaufen zu dürfen. Mein kleiner Bruder zum Beispiel war damals neidisch, er durfte nämlich keine Eier besorgen!

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